Projekt: Notsicherung der Wand- und Deckenmalereien in den Frauengemächern des Schlosses Lichtenburg

noch nicht geprüft

Förderverein Schloss und Gedenkstätte Lichtenburg e.V.

www.foerderverein-lichtenburg.com

06925 Annaburg
An der Lichtenburg 1

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Der im Oktober 2010 gegründete Förderverein Schloss und Gedenkstätte Lichtenburg e.V. widmet sich dem Erhalt sowie der kulturellen Wiederbelebung des Schlosses Lichtenburg. Daneben unterstützt er die Arbeit der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin und möchte damit zu deren Etablierung in der deutschen Gedenkstättenlandschaft beitragen. Das in Prettin an der Elbe zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Torgau im Südosten von Sachsen-Anhalt gelegene Renaissanceschloss kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. So gründeten um 1300 zunächst Mönche des 1095 in Südfrankreich entstandenen Antoniterordens auf dem Gelände des heutigen Schlosses das Kloster Lichtenbergk. Sie widmeten sich vor allem der Krankenpflege. Von 1565 bis 1582 ließ Kurfürst August von Sachsen an der Stelle des im 16. Jh. durch einen Brand teilweise zerstörten Klosters für seine Gemahlin Anna, einer dänischen Prinzessin, ein dreiflügeliges Schloss als Nebenresidenz und Witwensitz errichten. In dieser Funktion diente die Lichtenburg bis 1717 noch drei weiteren Kurfürstinnen. Am 2. Februar 1811 verfügte Friedrich August, der König von Sachsen, den Umbau des Schlosses zu einer Straf- und Besserungsanstalt. Dafür wurden umfassende bauliche Veränderungen am Schloss durchgeführt. Die ersten 373 Sträflinge trafen am 22. April 1812 in der Strafanstalt ein. In den 117 Jahren ihres Bestehens waren ca. 50.000 Personen - vorrangig aus der preußischen Provinz Sachsen - hier inhaftiert. Am 4. Juli 1928 wurde die königlich-preußische Strafanstalt Lichtenburg aufgelöst. Das dunkelste Kapitel seiner Geschichte erlebte das Schloss während der NS-Herrschaft. Zwischen 1933 und 1937 bestand hier ein Männerkonzentrationslager sowie von 1937 bis 1939 ein Konzentrationslager für Frauen. Von Oktober 1941 bis April 1945 waren Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen (Außenlager Prettin) hier untergebracht. Bisher konnten über 7.600 Männer und Frauen ermittelt werden, die an diesem Ort inhaftiert waren.

Sehr geehrte Damen und Herren, im Ostflügel des Schlosses Lichtenburg befinden sich die Frauengemächer, bestehend aus drei Räumen mit einzigartigen, bedeutenden Wand- und Deckenmalereien des 16. bis 18. Jahrhunderts. Sind die Bemalungen anderer Bereiche des Schlosses in den vergangenen Jahrhunderten durch Umbaumaßnahmen zerstört worden, wird der Besucher hier noch in die Zeit der ursprünglichen Nutzung entführt. Es zeigen sich Architekturillusionen, Tierdarstellungen und gemalte, fast toskanisch anmutende, Landschaftsausblicke von außerordentlicher Qualität. Viele artfremde Nutzungen der Räume seit 1812 sowie fehlende Pflege haben zu einem deutlichen Verfall der Malereien geführt. Im derzeitigen Fokus steht die stark bedrohte Bemalung der originalen Holzdecken. Ihre Einzigartigkeit spiegelt sich nicht nur in ihrer Konstruktionsweise wieder, sondern sie erhielten in einer ersten Bemalung auch eine sehr aufwändige Gestaltung. Diese reicht von gemalten Ranken bis hin zu Marmorimitationen und heraldischen Motiven. Derart großflächig und zusammenhängend erhalten, findet sich das sehr selten. Im Zusammenhang mit späteren Nutzungen wurden die Malereien nie ausgebessert, so dass ihnen ein sehr hoher Authentizitätswert zukommt. Im Sinne der Bewahrung des kulturellen Erbes ist eine vollflächige und zeitnahe Sicherung ihrer Substanz unbedingt notwendig, da sonst ein Totalverlust in großen Teilbereichen droht. Die Sicherungsmaßnahmen sollen die Reinigung der Decke von Schmutzauflagen sowie eine umfangreiche, nachhaltige und vollflächige Wiederanbringung sämtlicher loser Malereibereiche ermöglichen. Wir bitten Sie den Erhalt der Malereien mit Ihrer Spende zu unterstützen, da Fördergelder nur in geringem Umfang zur Verfügung stehen. Jeder Betrag hilft! Gern stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus und informieren Sie im Detail über die Rettungsaktion. Vielen Dank! Die Mitglieder des Fördervereins Schloss und Gedenkstätte Lichtenburg e.V.

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